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Krankenstände

Hoher Krankenstand bei den Verkehrsbetrieben, insbesondere im Fahrdienst. Wundern tun sich Kommunalpolitiker und Vorstände, weil sie nie etwas verstehen



Viele Verkehrsbetriebe klagen über hohe Krankenstände, doch verwunderlich ist das nicht. Die personellen Entscheidungen in den letzten Jahren förderten geradezu hohe Krankenstände. Hohe Krankenstände finden sich hauptsächlich im Fahrbetrieb wieder, weniger im Verwaltungsbereich und hier würde es außerhalb der Statistik noch nicht einmal bemertkt. Die Personalpolitik der leitenden Führungskräfte, in Verbindung mit der wohlwollenden Unterstützung des Betriebsrates, mussten zwangsläufig zu Erhöhungen des Krankenstandes führen. Während die eigentlichen Träger des Personennahverkehrs, der Fahrdienst, einen immer höheren Leistungsdruck mit gleichzeitigen Gehaltssenkungen hinnehmen mussten, blähte sich der Verwaltungsbereich mit immer mehr nicht benötigten Mitarbeitern und Führungshierarchien auf und wurden dabei mit wesentlich höheren Gehältern als der Fahrdienst beglückt. Ihre zu erbringende Leistung ist ebenfalls in keiner Weise mit der Leistung eines Bus- oder Straßenbahnfahrers zu vergleichen. Wenn dann zur Erklärung ein höherer Intelligenzquotient herhalten muss, bewahrheitet es sich ebenfalls kaum. Denn die meisten Verwaltungsangestellten und Führungskräfte können lediglich Auswendiglernen und „Befehle“ entgegennehmen, denken können erschreckend wenige und deshalb sind sie ja auch als Führungskräfte geeignet. Der Fisch stinkt immer vom Kopf, nur die oberen Führungshierarchien können und wollen das nicht verstehen. Es ist analog der politischen Parteienhierarchien, wo die oberen Politiker es auch nicht verstehen wenn ihre Partei 10 oder 20 Prozent Stimmenverluste erleidet, denn dann war in ihren Augen das Volk zu blöd die Politik zu verstehen. Genau so verhalten sich die oberen Führungskräfte in den Öffentlichen Verkehrsbetrieben, die nicht selten selbst aus der Politik kommen, indem sie dem Fahrdienst vorwerfen sie haben ihre Firmenphilosophie einfach nicht verstanden.

Von den Betriebräten ist nicht viel zu erwarten, denn sie üben ihren Job aus Eigeninteressen aus. Es ist leicht in Betrieben des Öffentlichen Dienstes hochdotierte Stellen zu bekommen wenn man gewerkschaftlich orientiert ist. Hier kann es schon ausreichend sein mit Gewerkschaftsfunktionären zusammen Bier zu trinken. Wenn es in diesem Zusammenhang einem Betriebsrat gelingt die obere Betriebsführung in den Allerwertesten zu kriechen, dann ist der berufliche- und finanzielle Aufstieg nicht mehr aufzuhalten. Nach Können, Denken und Intelligenz fragt dann keiner mehr. Verkehrsbetriebe im Öffentlichen Dienst sind politikabhängig und oft Tochterunternehmen der Kommunen, also zum größten Teil steuerfinanziert. Die parteiliche Auslegung ist nicht zu unterschätzen. Parteiarbeit in der bestimmenden Partei der Kommune ist ebenfalls besonders ausschlaggebend für den beruflichen und finanziellen Werdegang in einem Verkehrsunternehmen. Auch hier sind gute Verbindungen zu den kommunalen Spitzenpolitikern viel mehr wert als die Intelligenz. Hochdotierte Posten über die Politik zu erhalten ist keine besondere Seltenheit, aber für die Sache schädlich. Unqualifizierte und menschlich nicht tragbare Führungskräfte sind die erbärmlichen Folgen dieser politischen Vetternwirtschaft.

Die wenigsten Fahrdienstbeschäftigen kennen die vielen kleinen ungerechten Auswüchse in ihrem Betrieb, es ist die Folge des allgemeinen Desinteresses. Dieses ist im politischen und im betrieblichen Bereich immer deutlicher festzustellen. Das wissen auch die oberen Führungskräfte und der Betriebsrat, dafür sind sie dankbar. Denn Führungskräfte, ob klein oder groß, denken ebenfalls nur an sich selbst und an ihr oftmals viel zu fettes Gehalt. Allgemeines Desinteresse der Belegschaft stört sie nicht im geringsten, denn dadurch erhalten sie ihr schönes, ruhiges Leben. Nur die hohen Krankenstände ärgern ein bisschen, die kleine Führungskraft weiß nicht wie der Betrieb aufrecht gehalten werden soll und die großen Führungskräfte müssen sich vielleicht ein paar dumme Sprüche von Kommunalpolitikern anhören (mehr als dumme Sprüche abgeben können allerdings Politiker sowieso nicht). Die kleine Führungskraft wird dann vielleicht als unfähig weggelobt, also erhält bei gleichen Gehalt einen Abschiebeposten ohne Arbeitsleistung und der großen Führungskraft passiert gar nichts. Hohe Führungskräfte bleiben grundsätzlich politisch geduldet, oder gehen für sehr viel Geld von dem Steuerzahler freiwillig in Pension (hohe Abfindungen plus hohe Ruhestandszahlungen).

Die traurige Tatsache ist, dass die Mitarbeiter des Fahrdienstes oftmals als einzige Lösung der Weg zum Arzt bleibt um die Arbeit einigermaßen erträglich zu gestalten. Kurze Schichtwechselzeiten, Wochenend- und Nachtarbeit kratzen zusätzlich an der Gesundheit und dem Privatleben. Dazu kommt der tägliche Stress im Verkehr und die oftmals sich unmöglich benehmenden Fahrgäste, die jegliche Unterstützung für schlechtes Benehmen seitens der Führungshierarchien des Verkehrsbetriebes erhalten (kaum ein Mensch hat heute noch eine vernünftige Erziehung aufzuweisen). Von der Verantwortung gar nicht zu reden, denn der Bus- und Straßenbahnfahrer trägt für 2.500 EURO Brutto im Monat die Verantwortung für das Leben von täglich 1.000 Personen, die ein Verkehrsbetriebsvorstand für jährlich ca. 500.000 EURO nicht zu tragen hat.


Zu diesen Themen möchte ich jedoch hinzufügen, dass dieses ausschließlich meine private Meinung ist und in keiner Weise mit irgendeinem Verkehrsunternehmen im Zusammenhang steht.

Artikel, Oktober 2016

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