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Qualität im ÖPNV

Kostenloser Massentransport für Viele und relativ hohe Fahrpreise für Wenige, so ist der ÖPNV gestaltet



Der Öffentliche Personennahverkehr ist bekanntlich ein politisches Instrument und alleine schon aus diesem Grund heraus mit Vetternwirtschaft durchzogen. Überall wo die Politik mit hineinspielt ist, vorsichtig ausgedrückt, ein Zusammenspiel der oberen Führungshierarchien mit der regionalen Parteienstruktur unausweichlich. Dieses reicht von der Besetzung der Führungspositionen, über die Art und Weise des Betreibens des ÖPNV, bis hin zur Vergabe öffentlicher Zuwendungen (Mittel aus dem Steueraufkommen). Der ÖPNV ist steuerfinanziert und somit sind es im Endeffekt Politiker die alles bestimmen und regeln.

Keine obere Führungsposition in einem kommunalen Verkehrsbetrieb ist ohne der Zustimmung der politischen Gremien durchsetzbar. So ist es nicht wunderlich, dass Führungsposten mit Personen aus den Parteien der bestimmenden örtlichen Politik zu besetzen sind. Sozusagen sind sie die willigen, aus Steuergelder hochbezahlten Lakaien der bestimmenden Politik. Diese Personen tun es ausnahmslos für viel Geld, so wie ihre Kollegen aus der Politik. Durch dieses Verfahren sind alle Wünsche der Politik im örtlichen Personennahverkehr leicht durchsetzbar, denn kommunale Politik und ÖPNV bilden eine Einheit.

Die nachfolgenden Führungshierarchien, meistens überbesetzt, bestehen ausnahmslos aus loyalen Mitarbeitern zu der oberen Führungshierarchie. Hierbei ist weniger die Intelligenz gefragt, sondern die absolute Loyalität. Auch ist die Quotenregelung einzuhalten und somit das Verhältnis Quote und Loyalität vordergründig. Intelligenz und Erfahrung bleiben Folge dessen auf der Strecke, was im Nachhinein auch den hohen Austauschfaktor von Führungskräften erklärt.

Vorstände, Politiker und die nachfolgende Führungshierarchie nutzen im Regelfall nie den ÖPNV. Einzige Ausnahme für diesen Personenkreis bildet hier die Nutzung des ÖPNV zu repräsentativen Werbezwecken in Presse, Funk und Fernsehen. Ansonsten erfolgen ihre Fahrten im eigenen Dienstfahrzeug, welches je nach der gesellschaftlichen Stellung des Einzelnen mit oder ohne Chauffeur stattfindet. Trotzdem sind es vordergründig diese Leute die über die Nutzung und die Qualität des ÖPNV die Entscheidungen treffen. Die Politik möchte einen großen Nutzerkreis möglichst kostenfrei transportieren, indem die Auslastung der Fahrzeuge im Vordergrund steht. Vorstände der Verkehrsunternehmen möchten zusätzlich, zumindest auf dem Papier, eine gewisse Qualität in ihrem Verkehrsunternehmen werbeträchtig vermarkten. Hier beißt sich jedoch die Katze in den Schwanz. Massentransport und Qualität sind zum Nulltarif für Viele und relativ hohe Beförderungskosten für Wenige nicht vereinbar. Dieses funktioniert vielleicht noch bei den wenigen schnellen und pünktlichen U-Bahn Verbindungen, wobei der Zeitgewinn gegenüber dem IV-Verkehr enorm ist, jedoch keinesfalls im gesamten trägen, umständlichen, überbesetzten, unpünktlichen und langsamen ÖPNV.

Wenn sogenannte „Marketing-Experten“ dann über die Vorstände zur Aufgabe bekommen das Potential der wenigen vollzahlenden Fahrgäste zu erhöhen, bedeutet dieses zumeist nur einen kurzzeitigen Effekt. Denn bereits nach kurzer Zeit lösen die Zahlenden ihr Fahrkarten-Abo wieder auf und kehren zu der Nutzung des eigenen PKW zurück. Denn es bedeutet das der zahlende Fahrgast in überbesetzten Fahrzeugen, bedingt durch die vielen politisch gewollten Null-Tarif Nutzern, sich zu seinem Ziel quälen muss. Verbleiben werden lediglich die zahlenden Fahrgäste, die keine Alternative zu dem ÖPNV besitzen und ohne Chance sind über die Politik den Null-Tarif zu erreichen. Durch die politisch gewünschte Massenmigration wird sich der Anteil der Null-Tarif Fahrgäste im ÖPNV immer weiter kontinuierlich erhöhen und somit zukünftig kaum noch Raum für zahlende Fahrgäste finden.

Die Antwort der Vorstände der Verkehrsbetriebe auf diese politische Herausforderung wird sich zunächst im Austausch der „Marketing-Experten“ befinden. Immer nach dem Motto: Neue Besen kehren erst mal gut. Doch langfristig gibt es für die Vorstände nur Lösungen über ihre befreundete Politikerriege. Massentransport und Qualität sind zwei nicht in Verbindung zu bringende Variablen, was Vorstände und Politiker zurzeit noch nicht verstehen können. Zum einen wegen der fehlenden Selbsterfahrung mit dem ÖPNV und zum anderen an falschen Vorstellungen aus Gründen der persönlichen Nichtbetroffenheit. Außerdem gehören Lügen zu der Grundausstattung eines jeden Politikers, denn ohne diese Eigenschaft ist ein politisches Überleben kaum denkbar.

In Zukunft wird der heutige ÖPNV in dieser Form kaum überlebensfähig sein, denn er versucht kostenlosen Massentransport für Viele mit relativ hohen Fahrpreisen für Wenige in Einklang zu bringen. Hier muss sich die Politik entscheiden was sie will, entweder Qualität für zahlende Fahrgäste oder den kostenlosen Massentransport für Alle. Irgendetwas von den beiden Variablen wird sich in Zukunft durchsetzen und die politische Tendenz zeigt eindeutig den Weg zu einem zukünftigen kostenlosen ÖPNV für Alle. Verabschieden müssen sich jedoch die Vorstände von ihrem Qualitätswahnsinn innerhalb des ÖPNV (Qualität gab es noch nie und wird es nie geben) und der Aufgabe von vielen, teilweise bereits schon heute bestehenden, unnötigen Stellenbesetzungen innerhalb des ÖPNV. Ein gesamt steuerfinanzierter ÖPNV wird wahrscheinlich preiswerter als die heutige Lösung mit den wenigen zusätzlichen zahlenden Fahrgästen. Denn alleine die vielen wegfallenden teuren Posten, inklusive Vorstände, ganze Führungshierarchien, Qualitätsmanager, Marketingvertreter, Tarifmanager, Tarifverbünde usw. fangen locker die paar Euro Einnahmenverluste auf. Der ÖPNV wird dann ehrlich, ein Massenverkehrsmittel ohne Qualität (so wie er heute auch ist) den jeder nutzen kann oder die Nutzung auch sein lassen kann, wenn eine persönlich bessere Lösung vorhanden ist. Ganz nebenbei fallen dann auch die unnötigen Beschwerden weg, denn über „was nichts kostet“ gibt es nichts zum beschweren. Obwohl heute die meisten Beschwerden ebenfalls von den Leuten bei den Verkehrsbetrieben einlaufen, die sowieso nichts bezahlen. Aber das liegt ausschließlich an den Führungen der Verkehrsunternehmen, die nicht in der Lage sind berechtigte und unberechtigte Beschwerden zu unterscheiden.


Zu diesen Themen möchte ich jedoch hinzufügen, dass dieses ausschließlich meine private Meinung ist und in keiner Weise mit irgendeinem Verkehrsunternehmen im Zusammenhang steht.

Artikel, Juni 2016

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