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Unannehmlichkeiten des ÖPNV





Verspätungen und die damit verbundenen nicht hergestellten Anschlüsse sind bestimmt die größten Ärgernisse des Öffentlichen Personennahverkehrs. Ein weiterer Grund sind die oft überfüllten Bahnen und Busse (insbesondere zu den Verkehrsspitzenzeiten), sowie teilweise nicht angepasste Verhaltensweisen von Fahrgästen. Das kann z. B. überlaute Musik aus Ohrhörern, die Einnahme von Speisen und Getränken in vollbesetzten Bahnen und Bussen oder lautes Gegröle sein. Des Weiteren ist es eine oft zu beobachtende Unart Sitzplätze mit Taschen, Mänteln oder sonstigen Gegenständen Zweck zu entfremden, denn nicht jeder Fahrgast möchte erst um seinen ihm zustehenden Sitzplatz betteln und zieht somit unfreiwillig einen Stehplatz vor.

Hier ist es eine große Herausforderung für die Verkehrsunternehmen diese Mißstände zumindest teilweise abzuschwächen. Doch um diesen Komfort zu erreichen, bedarf es zusätzliches Personal und Fahrzeuge welches jedoch die dünne Finanzdecke der Unternehmen nicht zulässt. Es stellt sich die Frage, ob nicht ein Großteil der Bevölkerung bereit wäre für einen verbesserten Komfort und mehr Pünktlichkeit auch einen angemessenen höheren Fahrpreis zu zahlen? Für ein wirkliches "Mehr an Leistung" ist die Akzeptanz für eine Fahrpreiserhöhung sicherlich höher anzusiedeln als eine Fahrpreiserhöhung im üblichen Sinn, mit gleichbleibenden oder sogar sich verschlechternden Leistungen.

Marketing

Über Marketing wird viel Werbung für Fahrradmitnahme und kostenlose Kinderwagen-Beförderung betrieben, doch es wird verschwiegen das die Kapazitäten der Fahrzeuge diese Mitnahmen häufig gar nicht hergeben. In überfüllten Bahnen und Bussen werden Fahrgäste zusammen gequetscht und dazwischen noch Fahrräder (1 Fahrrad nimmt den Platz von 6 Sitzplätzen ein, angegurtet an Klappsitzen die den Personen fehlen). Teilweise können Kinderwagen nicht befördert werden, weil die Fahrzeuge schon besetzt sind, dass gleiche ist für Rollstuhlfahrer anwendbar. Was nützen Fahrzeuge mit Niederflurtechnik und behindertengerechte Haltestellen, wenn die Kapazitätsauslastung der Fahrzeuge schon längst erreicht ist.  Auch wäre eine ehrliche Auslegung der Marketing-Strategien wünschenswerter, als nur die Werbetrommel zu rühren. Die "Marketing-Strategen" der Verkehrsunternehmen haben immer "tolle Ideen", wie zum Beispiel in überfüllten Regionalbahnen Fahrkartenkontrollierende Getränke- und Süßwarenverkäufer mit Verkaufswagen durch die Menschenbesetzten schmalen Gänge zu schicken wobei weder der Verkäufer noch die Fahrgäste wissen wohin sie überhaupt noch ausweichen sollen. Hier im Berufsverkehr fahren jeden Tag Menschen, die darauf angewiesen sind ihren Arbeitsplatz mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und denen wird schon sehr viel Unerträgliches zugemutet. Hingegen die "Marketing-Strategen" mit ihren Dienstwagen bzw. von den Firmen "geförderten Privatfahrzeugen" ihre tägliche Fahrt zur Arbeitstätte absolvieren. Die meisten "Ideengeber" kennen die Zustände in den öffentlichen Personenverkehr wahrscheinlich nur aus Filmmaterial oder aus ihrer Studienzeit wo der/die eine oder andere noch auf den öffentlichen Personen-Nahverkehr angewiesen war. Es wäre für jedem Marketing-Mitarbeiter ratsam wenigstens ein Jahr zu den Verkehrsspitzenzeiten den ÖPNV zu nutzen, bevor Ideen entwickelt werden. Ebenso sollten keine Strategien alleine nur aus Umfrageergebnissen resultieren, zwar geben diese einen ungefähren Zustandsbericht, jedoch können nur "selbst erlebte Erfahrungen" den Entwickler zu vernünftigen Ideen führen.

Volle Bahnen und Busse

Es wird gerne von Seiten der Verkehrsunternehmen für ein angenehmes, schnelles und stressfreies Fahren geworben (Marketing-Strategie), mit dem Ziel möglichst viele Neukunden zu gewinnen und möglichst mit gleichzeitigen Abo-Vertrag für ein Jahr die Einnahmen gesichert zu bekommen. Doch beim rühren der Werbetrommel sollte dem zu gewinnenden Fahrgast auch gesagt werden, dass ein angenehmes, pünktliches und stressfreies Fahren nur zu bestimmten Tageszeiten gewährleistet ist. Dann sollte dem Fahrgast ebenfalls gesagt werden, dass zu den Verkehrsspitzenzeiten (Schüler- und Berufsverkehr) kein angenehmes Fahren zu ermöglichen und zu erwarten ist, weil die Kapazitäten zu diesen Tageszeiten ausgelastet- und überfüllte Bahnen- und Busse zu akzeptieren sind. Es ist zu diesen Tageszeiten eben nur ein Transport möglich und kein angenehmes Fahren. Mit der Wahrheit sind dauerhaft Fahrgäste zu gewinnen, mit dem verbreiten von nur "Vorteilen" (auch wenn diese zweifelsfrei teilweise vorhanden sind) steigen Kunden nach einem Monat ÖPNV-fahren schon wieder auf den PKW um. Denn auch wenn das Fahren im eigenen PKW teurer ist und über volle Straßen führt, ist hier ein bequemer Sitzplatz ohne Lärm gewährleistet. Auch lange Wartezeiten an Umstiegshaltestellen durch verpasste Anschlüsse bleibt dem Autofahrer erspart. Die Zielsetzung der Verkehrsunternehmen müsste sein, ein angenehmes und stressfreies Fahren auch zu den Verkehrsspitzen zu gewährleisten, sei es durch Taktverdichtung, mehr Einsatzwagen oder bei der DB mit zusätzlichen Wagons. Dieses wäre mal eine Aufgabe für die Marketing-Strategen anstatt nur Kampagnen, Werbespots und Plakate zu entwerfen. Diese Maßnahmen bringen auf Dauer nur noch mehr gefrustete Fahrgäste und kehren das Bild in die Lächerlichkeit.

Im Prinzip hat sich im öffentlichen Personennahverkehr in den letzten 30 Jahren nicht viel geändert, die Busse und Bahnen sind immer noch genau so voll, die Anschlüsse sind auch nicht besser, die Wagen sind teilweise noch unbequemer geworden, härtere und weniger Sitzplätze, dafür breitere Gänge für z. B. Getränkewagen (siehe oben), oder es ist sinnloses Styling geschaffen was keinem nützt. Im Rahmen der Gesetzgebung (Gleichstellungsgesetz) hat sich jedoch der Zustand für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste verbessert. Um von dem eigentlichen Übel abzulenken sind städtebauliche Verschönerungen geschaffen, so wie architektonisch gestaltete Aufenthaltsflächen und Wetterschutzeinrichtungen an Haltestellen und Bahnhöfe die an bedeutenden städtischen Standorten angesiedelt sind. Dieses nützt jedoch nur den Kommunalpolitikern, die in der Regel den ÖPNV wenig nutzen, dass jedoch ein Imagegewinn ihrer Stadt ist. Hier hätten oft einfache Wetterschutzeinrichtungen einen sogar teilweise besseren Dienst geleistet. An den Kernpunkten, Aufenthaltsqualität in den Fahrzeugen, Pünktlichkeit und gesicherte Anschlussherstellung wird sich wahrscheinlich auch in den nächsten 30 Jahren nichts ändern, denn dieses bedeutet eine enorme Kostensteigerung. Es muss dann eine Taktverdichtung und eine Fahrzeitanpassung im Linienumlauf erfolgen, dass ein Mehreinsatz an Fahrzeugen und Personal bedeutet. Diese entstehenden Mehrleistungen wären von den Verkehrsunternehmen nur über höhere Fahrpreise zu leisten, die wiederum einen Fahrgastverlust bedeuten würden, oder durch politische Subventionierung. Hier stellt sich jedoch die Frage, ob dieses für den Steuerzahler zumutbar ist. Also kann sich an den eigentlichen Kernpunkten des ÖPNV nichts ändern, es können nur Marketing-Maßnahmen erfolgen wobei dem Fahrgast das Gefühl einer Verbesserung der Situation subjektiv erscheinen lassen soll. Es werden z. B. Beschwerden in der Form bearbeitet, die dem Beschwerdeführer das Gefühl vermitteln das durch seine Eingabe in Zukunft eine Verbesserung eintritt, obwohl dieses in vielen Fällen garnicht möglich ist.

Zu diesen Themen möchte ich jedoch hinzufügen, dass dieses ausschließlich meine private Meinung ist und in keiner Weise mit irgendeinem Verkehrsunternehmen im Zusammenhang steht.

Artikel, März 2010

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